Archiv: 4. Quartal 2020

Fertigstellung - Klein aber fein…

Der zu den Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes zählende Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau gilt als größter Landschaftspark Zentraleuropas. Sein prägender, innovativer Charakter im englischen Stil geht auf Hermann Fürst von Pückler-Muskau zurück, welcher ab 1815 mit der Anlage des Parks begann und ab 1817 gemeinsam mit Jacob Heinrich Rehder die Ausgestaltung vorantrieb. Jacob Heinrich Rehder galt als herausragender europäischer Gartenkünstler und wurde somit zum Namensgeber einer Brücke.

Wir erhielten im Jahr 2015 vom Staatsbetrieb Sächsisches Bau- und Immobilienmanagement (SIB) den Auftrag, die Planungen für den Wiederaufbau der Rehderbrücke nach „einem historischen Vorbild“ voranzutreiben. Die Rehderbrücke - eine der letzten Brücken im deutschen Teil des Parkes, welche noch auf ihre Instandsetzung oder Erneuerung gewartet haben.

Die ursprüngliche Brücke war bereits im Jahre 1833 auf einer Parkkarte „Karte von dem fürstlichen Park zu Muskau wie er jetzt theils ist, theils werden soll“ verzeichnet. Natürlich konnten aus dieser Karte der gesamten Parkanlage keine Konstruktionsdetails abgeleitet werden.

Genauere Hinweise zum Abbild der Brücke um 1900 waren auf einigen Fotografien und Postkarten zu finden. Ein wichtiger und wesentlicher Anhaltspunkt war dann sogar noch im Schlossmuseum zu finden: eine gedrechselte Geländersäule! Die Abmessungen der Säule und die vorhandenen Fotografien ermöglichten es, über verschiedene Perspektiven der Fotos sehr genaue Angaben der damaligen Abmessungen zu gewinnen.

Was folgte, waren intensive Abstimmungen mit dem Landesamt für Denkmalspflege zur Materialwahl und zu Gestaltungsdetails und beharrliche Bemühungen des SIB zur Finanzierung der Brücke. Eine sehr detaillierte, tiefgründige Ausführungsplanung und Ausschreibung in zwei getrennten Losen und die Gewinnung von Fachfirmen für die Massivbau- und die Holzbauarbeiten bildeten die Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung des Wiederaufbaus.

Am 08.10.2020 war es dann soweit, dass die Rehderbrücke mängelfrei an die Parkverwaltung übergeben werden konnte. Ein langjähriges, intensives Projekt mit einem, aus unserer Sicht, ansprechenden Ergebnis.

Fertigstellung - Uhrmacherei

„In Glashütte ist es immer eng und kompliziert - Uhrmacherei eben.“

Der Spruch trifft auf nahezu alle Bauprojekte in der Uhrmacherstadt zu, welche wir in den letzten Jahren betreuen durften. Nun ist wieder ein Stück geschafft. Ende September wurde eine langjährige „Problemecke“ in Glashütte beseitigt.

Die Gewässersohle der Brießnitz ist vom Rathaus über den Bereich des Marktes bis zur Mündung in die Müglitz komplett überbaut. Bis zum Marktbrunnen besteht die Überbauung aus einem historischen Natursteingewölbe, welches im Bereich der Trafostation in der Vergangenheit bereits einmal stark geschädigt gewesen sein muss. Die daraufhin erfolgte Sicherung mittels einer Betonabdeckung im Gewölbescheitel war mit den Jahren so stark geschädigt, dass eine grundlegende Erneuerung dieses Gewölbeabschnittes notwendig wurde.

Die 2i² Ingenieurgesellschaft schlug vor, diesen geschädigten Bereich komplett zu überbauen, um einen weiteren, zusätzlichen Lasteintrag in das Gewölbe zu vermeiden. Die Lösung bestand in einer einfachen Stahlbeton-Einfeldplatte, welche biegesteif an Kopfbalken auf Kleinverpresspfählen angeschlossen wurde. In die Platte integriert wurde eine gehwegabstützende Stützwand.

Mit dem Abbruch und dem Umsetzen der alten Trafostation in Zusammenarbeit mit dem Energieversorger ENSO NETZ GmbH konnte die Baufreiheit für die Gewölbeüberbauung geschaffen werden.

Die Schwierigkeiten bestanden in der Berücksichtigung der Medienumverlegungen, der räumlichen Begrenzungen bei Aufrechterhaltung des Verkehrs vor allem in Richtung der Schule und der Berücksichtigung der umliegenden und unterirdischen Bauwerke und Anlagen.

Am Ende ist es wie so oft: Man sieht der ansprechend gestalteten Pflasterfläche nicht mehr an, was in bzw. unter ihr steckt.

US 21.10.2020

Fertigstellung - aus alt mach neu

Nach etwa 3,5 Monaten Bauzeit konnte am 09.10.2020 die Brücke Bw 1 über den Lockwitzbach im Zuge der K 8017 (Spitzgrund) zwischen Auer und Coswig pünktlich wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Vorausgegangen war eine Instandsetzung des 1971 errichteten Bauwerks, für deren Planung unsere Ingenieurgesellschaft 2018 den Auftrag vom Baulastträger, dem Landkreis Meißen, erhielt. Zum Auftragsumfang gehörte auch die Bauüberwachung und die Bauoberleitung. Die Bauleistungen wurden durch die Firma Kleber Heisserer GmbH in sehr guter Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und der 2i² Ingenieurgesellschaft ausgeführt. Auf Grund einiger Überraschungen - wie so oft beim Bauen im Bestand - war eine große Flexibilität bei allen Baubeteiligten gefordert, welche stets ohne Verzögerungen umgesetzt wurde.

Die Instandsetzung beinhaltete die Erneuerung der Kappen und Geländer, Betoninstandsetzungen der Lagerbänke sowie der Bauwerksabdichtung einschließlich des Schutz- und Ausgleichsbetons und des Fahrbahnbelags auf, sowie vor und hinter dem Bauwerk. Ursprünglich war auch eine Teilerneuerung der Flügel auf Grund des Erkenntnisstandes in der Planungsphase beabsichtigt. Nach Freilegung der Flügel bot sich jedoch ein wesentlich besserer Zustand dieser Bauteile als angenommen an, so dass es sinnvoll war, die Teilerneuerung nur auf deren Kopfbereiche zu begrenzen. Mit den an dieser Stelle eingesparten Kosten konnte dafür auf andere, nicht so schöne Überraschungen reagiert werden, ohne das zur Verfügung stehende Budget für die Instandsetzung überstrapazieren zu müssen. So konnte im Zuge der Maßnahme in Richtung Auer noch eine 15 m lange Sicherung des Fahrbahnrandes mittels Spundbohlen sowie die Erweiterung der Deckenerneuerung der Straße zur Beseitigung eines Schadens im Asphalt realisiert werden.

Nun bietet sich den Nutzern der Spitzgrundstraße wieder ein intaktes, verkehrssicheres und dauerhaftes Bauwerk in neuem Gewand.

Fertigstellung - ein Kraftakt in vielerlei Hinsicht

Geh- und Radwegbrücke „Am Plan“ in Dohna

Vom Jahrhunderthochwasser 2002 extrem stark geschädigt, musste die ehemalige Zweifeldbrücke über die Müglitz am Standort anschließend abgebrochen werden. Nach langem Anlauf vergab die Stadt Dohna Anfang des Jahres 2020 den Auftrag zur Wiederrichtung des Bauwerks als Geh- und Radwegbrücke - diesmal als Einfeldträger mit Trogquerschnitt - an die Firma Königbau GmbH, von welcher wir wiederum den Auftrag für die Ausführungsplanung erhielten.

Eigentlich ein einfaches Bauwerk könnte man meinen, doch die Detailplanung der Brücke hatte es in sich. Der Überbau mit seinen 25 m Spannweite in einer Betongüte C 45/55 entpuppte sich als schlanke Zicke, welche allerhand Zug- und Druckbewehrung verschlang und deren Betondruckspannungen an den Hauptträgern oben gerade noch im zulässigen Maß liegen. Die bestehende Ufermauer der Müglitz für die Auflagerung der Brücke auf der Ostseite zeigte sich im Zuge der Bauausführung mit geringeren Querschnitten und Gründungstiefen als der Planung bis zu diesem Zeitpunkt nach dem vorliegenden Baugrundgutachten unterstellt werden konnten. Zur Erzielung einer ausreichenden Tragfähigkeit musste die Ufermauer nach weiteren Untersuchungen relativ umfangreich verstärkt werden.

Am 26.09.2020 konnte schließlich der 75 Tonnen schwere Überbau mit einem 750 t-Kran vom Vormontageplatz in Seitenlage in seine Endlage eingehoben werden. Dabei zeigte sich dank hervorragender Herstellungsgenauigkeit der Bauausführung eine supergenaue Einhaltung der beidseitig nur 3 cm breit geplanten Fugenmaße. Ein Grund zur Freude - was man vom Wetter mit seinem starken Regen und geringen Temperaturen zur Einhubzeit nicht gerade behaupten konnte.

GL 26.10.2020

Weihnachtsgrüße

Das Weihnachtsfest in diesem Jahr wird anders sein, als wir es gewöhnt sind und wird von allen Achtsamkeit und Zurückhaltung erfordern, um uns selbst, unsere Familien und das Miteinander nicht weiter zu gefährden. Prioritäten verschieben sich, der Schutz der Gesundheit muss mehr denn je im Vordergrund stehen.

Wir bedanken uns bei unseren Mitarbeitern für ihren Einsatz in einem organisatorisch schwierigen Jahr, bei unseren Auftraggebern für Verständnis und Kooperation und bei unseren Familien für den Rückhalt, den es auch im nächsten Jahr brauchen wird. Dennoch gehen wir auch im neuen Jahr zuversichtlich an die bestehenden und hoffentlich wieder interessanten, neuen Aufgaben und wünschen allen ein besinnliches Weihnachtsfest mit Zeit zum Innehalten und Kraft schöpfen.

Weihnachtsspende

Unsere finanzielle Unterstützung geht in diesem Jahr wieder an den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Dresden, den wir besonders in Anbetracht der aktuellen Situation unterstützen möchten.

Weihnachtsruhe

Unser Büro ist in der Zeit vom 19.12.2020 bis 03.01.2020 nicht besetzt. Wir bitte Sie um Verständnis, dass Ihre in diesem Zeitraum empfangenen E-Mails ab dem 04.01.2021 wieder bearbeitet werden.

US, 14.12.2020